Unsere Weine erzählen eine wahre Geschichte
Eine lange Tradition
Schon seit Jahrhunderten ist Bremm die Heimat der Familie Franzen und seit je her betreiben wir hier an der Terrassenmosel Weinbau. Als mein Vater, Ulrich Franzen, zu Beginn der 80er Jahre den Betrieb von meinen Großeltern übernahm, veränderte er die Ausrichtung des Weingutes und legte den Schwerpunkt auf die Erzeugung trockener, säurearmer Weine. Außerdem lag ihm der Erhalt der Steillagen besonders am Herzen.
Deshalb entschied er sich 1999 eine 1,5 ha große Fläche im Bremmer Calmont zu rekultivieren. Mit Hilfe des Kulturamtes Mayen gelang es ihm die Fachkaul mit 112 einzelnen Parzellen zu erwerben. Er rodete die Jahrzehnte lang brach liegende Fläche und bepflanzte sie von Hand neu. Innerhalb von drei Jahren gruben er und ein Team unermüdlicher Helfer etwa 7900 Rieslingreben in den kargen Schieferboden.
Der aufwendige Bau von Monorackbahnen – 500 Meter Schienen schlängeln sich mittlerweile vom Moselufer bis zum oberen Ende der Fachkaul – erleichterte die Weinbergsbewirtschaftung, zu der auch die nie endende Instandhaltung und der Wiederaufbau etlicher Terrassenmauern gehört. Auch wenn die Erhaltung der steilsten Weinberge Europas eine der körperlich anstrengendsten und arbeitsintensivsten Aufgaben ist, macht der Erhalt der Kulturlandschaft und die Weiterführung Jahrhunderte alter Tradition doch stolz und motiviert uns jeden Tag aufs Neue.
Das heutige Weingut
Die Geschichte von meiner Frau Angelina und mir begann wohl anders als wir es uns vorgestellt haben. Durch einen tragischen Unfall verloren meine Geschwister und ich unseren Vater Ulrich Franzen und es blieb keine Zeit mehr für die Dinge, die man mit Anfang 20 sonst plant. Dass es schwer für uns werden würde, war klar. Aber dass es so viel Spaß mit sich bringt, hätten wir nicht gedacht. Von heute auf morgen stand ein fast 10 ha großes Weingut vor uns. Ein Weingut das jemanden sucht, der es zu schätzen weiß. Jemand mit Leidenschaft und Passion. Wir bringen alles davon mit – sogar mal zwei. Wir schneiden, binden, heften, lesen und füllen ca. 90.000 Flaschen Wein im Jahr und lieben jede einzelne davon. Unser Leben ist eine Aneinanderreihung vieler kleiner, manchmal großer, oft dramatischer Ereignisse, die die Reben als Informationen in ihren Trauben speichern. Diese Momente hinterlassen Spuren in unserem Riesling. Mit dem steilsten Weinberg Europas stürzten wir uns kopfüber ins Abenteuer unseres Lebens und wissen jeden einzelnen Augenblick zu schätzen.
Zahlen und Fakten
10,1 ha
Rebfläche
90.000 Flaschen
Wein und Sekt jährlich
5
Mitarbeiter
65°
Steigung
90 %
Riesling
5 %
Burgunder
5 %
Elbling
100 %
Handarbeit
Unsere Weinlagen
Bremmer Calmont
Zwischen den Moselorten Bremm und Eller an der Terrassenmosel liegt dieser Weinberg, der den Superlativ „steilste Weinbergslage Europas“ für sich in Anspruch nehmen kann.
Der Berghang, etwa zwei Kilometer lang, besitzt die Form eines riesigen, nach Süden offenen Hohlspiegels. Die Höhe des Berges von dreihundert Metern schützt das Tal vor den kalten nördlichen Winden.
Der Gipfelkamm des Calmont, von Wald und Hecken bedeckt, verhindert den Abfluss der kalten Luft ins Tal. Die klimamildernde Wirkung des Wassers der Mosel verstärkt sich hier noch, da der Fluss in einer engen Schleife praktisch zweimal parallel zum Berg fließt.
Die statistische Zahl von 65 Grad Steigung sagt wenig aus über den imposanten Anblick, den der Calmont dem Betrachter bietet.
Fast drohend wie eine Wand steigt er von der Mosel aus dreihundert Meter aufwärts, in vielen Passagen noch steiler als diese statistischen 65 Grad, ja manchmal fast senkrecht. Die Steilheit dieses in Jahrmillionen vom Lauf der Mosel geschaffenen Hanges lässt sich erst begreifen, wenn man in die Terrassen steigt.
Es gibt keine zusammenhängende Rebfläche, sie wird immer wieder von steil abfallenden Felswänden und schroffen Felsvorsprüngen durchbrochen. Um den Hang nutzbar zu machen, legten die Winzer Terrassen an mit Hilfe von Stützmauern, die aber auf Dauer dem Druck des Berges nicht standhalten, nach einer Zeit teilweise wieder einstürzen und immer wieder ausgebessert oder bisweilen neu aufgebaut werden müssen. Weinbau in dieser Region ist nicht einfach. Es ist jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung und eine Aufgabe fürs Leben.
Neefer Frauenberg
Der „Frauenberg“ ist eine der besten Weinlagen der Mosel, dennoch nicht sehr bekannt, was aber wahrscheinlich an der geringen Größe der Lage von etwa 10ha liegt.
Das Klima ist hier für den Weinbau ideal, der terrassierte steile Hang fällt nach Süd- Südwest ab.
Das heißt für hiesige Breitengrade eine optimale Sonnenausrichtung. Der Hang liegt direkt am Moselufer und steigt nur ca. 100 m auf.
Durch die relativ tiefe Lage und südliche Hangneigung ergibt sich ein optimales Klima und Sonneneinstrahlung, zusätzlich noch begünstigt durch die Schieferböden. Temperaturschwankungen werden hierdurch abgemildert.
Die Reben wachsen auf Grauwackeschiefer, der in diesem Berg von leicht verwitternder Art ist, was für einen ständigen Nachschub an mineralreichem Humusboden sorgt. Somit ist auch ohne Düngung eine ausgezeichnete Nährstoff- und Mineralversorgung der Reben gegeben.
Seinen Namen verdankt der „Frauenberg“ einem Augustiner-Chorfrauenkloster, welches von 1137–1802 auf der Halbinsel Stuben bestand. Man kann aber davon ausgehen, dass bereits zur römischen Zeit Weinberge an diesem Berghang angelegt wurden, da die Halbinsel an mehreren Stellen nachweislich von Römern besiedelt war.
Das sind wir
Ein bunt gemischter Haufen. Christa, Leon, Johannes, Irek, Maurice, Martin, Kilian, Angelina und Emilia.
Die täglichen Helfer unserer Reben, die Begleiter unserer Weine im Keller und die kreativen Köpfe. Wir ziehen alle an einem Strang. Gehen alle in die gleiche Richtung. Wir haben das gleiche Ziel. Jedem neuen Jahrgang dabei zu helfen, seine Magie zu entfalten.