Spontan – was ist das eigentlich?

Mal geht’s nicht so schnell und mal sogar richtig langsam

Was bedeutet eigentlich dieses „spontan“ wovon ständig alle sprechen?

Der Duden erklärt spontan wie folgt: von selbst, ohne [erkennbaren] äußeren Anlass, Einfluss [ausgelöst].
Und genau das ist auch die spontane Art der Gärung. Der natürliche Zucker im Traubenmost beginnt mit etwas Geduld „ohne äußere Einflüsse“ und „ganz von selbst“ mit der Vergärung zu Alkohol. Eigentlich ist das die ursprünglichste und natürlichste Art der Gärung. Doch benötigt man Zeit und vor allem die Ausdauer dazu. Seit etwa fünf Jahren verzichten wir auf Reinzuchthefen und fühlen uns sehr wohl damit. Mit den zugefügten Hefen hat man sicherlich leichteres Spiel, die Gärung verläuft konstanter und auch schneller, aber man beeinflusst einfach auch sehr stark den Weg von der Traube bis zum Wein. Bei der Spontangärung kann es manchmal auch sein, dass ein Wein eine ganz andere Richtung einschlägt, als man es sich wünscht, aber es macht unseren Beruf um einiges spannender. Jahrgangsunterschiede kristallisieren sich stärker heraus, die Weine werden charakteristischer, unterschiedlicher und man weiß nie, wo die Reise hingeht.
Wir sind absolut überzeugt von der natürlichen, spontanen Vergärung, auch wenn wir uns oft noch sehr in Geduld üben müssen.
Wie bei unseren 2016er Großen Gewächsen. Manchmal sind die spontanen Hefen einfach etwas gemütlicher und fauler als die Hefen aus dem Päckchen. Aber das dürfen sie auch gerne sein…